Nach einer angenehmen dreizehnstündigen Zugfahrt kamen Iris und ich einigermaßen ausgeschlafen in Huangshan City an. Bereits auf dem Bahnhofsvorplatz wurden wir von geschäftstüchtigen Chinesinnen abgepaßt und zu einem eher inoffiziellen Bus gebracht, der uns zu unserem anderthalb Stunden entfernten vorläufigen Ziel, der Stadt Tang Kou am Fuße der Gelben Berge, bringen sollte. Von hier aus ging es mit einem offiziellen Bus weiter zur Seilbahn, welche uns fast bis zur Spitze der Gelben Berge brachte. Bereits während der Seilbahnfahrt eröffnete sich uns die atemberaubende Kuliss der berühmten nebelverhangenen Berge.
Oben angekommen, erreichten wir nach einem halbstündigen Fußmarsch gegen elf Uhr unser wunderschön gelegenes Hotel BeiHai. Der Anfahrtsweg dorthin könnte den Anschein erwecken, dass wir uns in einer verlassenen Bergwelt befinden, in der wir auf einsamen Pfaden gedankenverloren die mystische Natur genießen. Aber da wir in China sind und die Chinesen mit dem wirtschaftlichen Aufschwung auch das Reisen entdeckt haben, schlengelten wir uns mit hunderten von gut gelaunten Touristen die Bergpfade in Richtung Hotel hinauf.
Nach dem Checkin und Mittagessen wanderten wir für den Rest des Tages durch die Berge - hoch und runter, kreuz und quer, über Stock und Stein... Nach fünf Stunden kamen wir völlig erschöpft und hungrig im Hotel an. Was uns dann allerdings zum Abendbrot erwartete, passte dann doch nicht in unsere leeren Mägen - riesige Portionen machten uns schon beim bloßen Hinschauen satt. Letztendlich schleppten wir uns mit randvollen Bäuchen ins Zimmer und plumpsten auf die in China üblichen steinharten Betten, um für die nächsten Stunden in einen glücklichen, aber unruhigen Schlaf zu fallen....
August 2010 |
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