Trödelterror

Sonnatg, 29. August 2010

Der letzte Tag unseres Urlaubs begann gemütlich und stand unter dem Motto: Mitbringselshopping und Expobesuch. Ein Programm, welches man für gewöhnlich auf zwei Tage verteilen würde, Iris und ich allerdings frohen Mutes und mit letzter Kraft notgedrungen in einen pressten.

Wir starteten mit einem in Shanghai sehr berühmten Fake Market, der vor allem gefälschte Designerwaren verkauft. Unser Konsumbeuteschema richtete sich allerdings eher auf chinesischen Schnick Schnack und Stoffe. Der Markt befand sich unterhalb einer U-Bahnstation und verteilte sich auf unzählige kleine Läden. Alles was das kauffreudige Touristenherz höher schlagen lässt, fanden wir in Unmengen vor. Hier im 'Untergrund' Shanghais kam schliesslich auch Iris' Talent zum Handeln zum Vorschein, so dass sie den anfänglich genannten Preis mindestens um das Dreifache reduzierte. BRAVO!

Bepackt mit reicher Beute ging es auf unserem Shoppingstreifzug weiter in Richtung Antiquitätenläden. Was uns hier erwartete, traf uns jedoch völlig unerwartet - der pure Trödelterror lauerte auf uns! Gott sei Dank hatten wir vorher ausgiebig zu Mittag gegessen, denn das Angebot an Antiquitäten und solche, die es vorgaben zu sein, war enorm und erschlug uns regelrecht. China überzeugte einmal mehr in der Kunst, den Schein zu wahren und regelrechte Meisterstücke der Fälscherei zu produzieren.

Das Ausmaß an (Schein)Antiqitäten, die sich in unzähligen Läden am Straßenrand eines kleinen Viertels ausbreiteten, wurde getopt, als wir spontan in ein Seitentor einbogen und dahinter die Katakomben des Trödels zum Vorschein kamen. Wie in einer Parallelwelt reihte sich dicht zusammengedrängt Laden an Laden auf engstem Raum aneinander. Alles war in einem geordneten Chaos mit alten Möbeln, Geschirr, Schmuck, Lampen, Büchern und was es sonst noch an Dingen des täglichen (Un)Bedarfs auf der Welt gibt, zugestellt. Die Atmosphäre in diesen Gängen war aufgrund tiefhängender Decken, Plunder und Trödel in der noch so kleinsten Ecke, wenig Licht und einem Geruch der Jahrhunderte einzigartig. Die rauchenden Verkäufer unterhielten sich angeregt miteinander, während sie auf alten Möbelstuecken mangt ihren Antiqitäten und sonstigem Ramsch saßen.

Dem Trödelkoller nahe verliessen Iris und ich das Gebiet und stratzten Richtung Yuyuan Basar - dem letzten Konsumtempel für heute. Um dorthin zu gelangen, durchquerten wir einen Teil der noch existierenden Altstadt Shanghais, die neben all der Moderne noch einen Hauch der einstigen Ursprünglichkeit Shanghais bewahrt hat. Der Basar selbst war voll mit Menschen und wir am Limit unseres Shoppingenthusiasmus'. Iris kaufte noch schnell einige Geschenke ein, bevor wir mit dem Taxi zu unserem letzten Ziel dieses Urlaubes fuhren - der weltberühmten Expo.